Gedichte

Brückenbau

Die Reise
über filigrane Brücken,
sie scheitert
bevor sie beginnt.

Den Abgrund
braucht es
nicht mehr.

Haikus – Imressionen zu Johanni

Schatten flieht ins Haus
Kissen schläft auf Gartenbank
das Holz rau und bleich

Wie schwarze Krümel
die Leichen der Blattläuse
zerfressen vom Gift

Gebratenes Fleisch
Rauch weht vorüber, es stinkt
zum Sommerhimmel

Fliegen ertrinken
im blutroten Wein, so kurz
das Leben im Rausch

Blut wird dickflüssig
Beine schwellen Nachts, die Haut
brennt rot im Juni

Omega

Innen ist es
sicher
nicht
rot ist es
nicht
sicher
dunkel ist es

Suche

Sonne hinter Nebelwand
und nur der Wald an deiner Seite.

Sichelförmige Spuren
auf dunklem, feuchtem Grund.

Nie wirst du sie erkennen.

Nur die Kerzen der Lupinen leuchten
ein wenig am Wegesrand.

Wandel

Sturm streicht der Erde
ein neues Gesicht

Blitze zerren Wunden ans Licht
für Sekunden nur

dann darfst du schlafen
vergessen

bis im Morgengrauen
du erwachst im fremden Land

Würmchen

gekrümmt
geworfen
zuckend
eingetaucht

geliebter
Haken