Kreativwerkstatt

Goldschmieden

Goldschmieden — das war nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. Dazu war es zu anstrengend. Handwerklich eher untrainiert, kämpfte ich mit Säge, Hammer, Feile und dem störrischen Metall. Es wehrte sich, hatte einen eigenen Willen, trotz sorgfältigster Planung. Und es forderte absolute Konzentration — den Bruchteil einer Sekunde unaufmerksam oder auch nur zu langsam sein und die Katastrophe war perfekt.

Hatte ich das Metall nach zähem Ringen endlich in die Form gebracht, die mir vorschwebte, Änderungen des ursprünglichen Planes inklusive, war das Ergebnis umso befriedigender. Ich begann, diesen Kampf zu genießen, nicht nur den kreativen Teil des Entwerfens. Inzwischen wollte ich es nicht mehr missen, denn ich habe gemerkt, ich brauche das Gefühl, mit meinen Händen zu arbeiten. Das ist ein angenehmer Ausgleich zu meiner Schreibtischtätigkeit und gleichzeitig eine Ergänzung. Denn wenn ich so Stunde um Stunde dahin feile und schmirgele, kann ich wunderbar meine Gedanken schweifen lassen. Dabei ist schon die eine oder andere Figur meiner Geschichten entstanden.